KUNSTPAVILLON

Mit Terrain Vagus zeigt die in München lebende multidisziplinäre Künstlerin Maria Berauer eine Solo Performance für Körper, Stimme und Draht. Entlang einer gespannten 15 m messenden Stahlsaite erspielt, ersingt, erzittert und erknarzt sich die Künstlerin den Ausstellungsraum. Im Dialog mit dem schwebenden Tonträger entfaltet sich im Moment eine klanglich - körperliche Auseinandersetzung an der Schnittstelle von innerem Erleben und äußerem Widerhall. Klänge, als nicht nur hörbare, sondern am eigenen Leib erfahrbare Schwingungen, berühren fast haptisch und erzeugen spürbare Resonanzfelder. Gefühltes, Unsagbares und implizites Wissen bahnen sich Wege, von Körper zu Körper – mutig, Nerven aufreibend, instabil.

Maria Berauers künstlerische Arbeit umfasst Performances, Videos, Installationen, Klangkunst und Aktionen im öffentlichen Raum. Das verbindende Element ihrer künstlerischen Praxis ist der Körper als Werkzeug, Material, Informationsquelle und Ausdrucksmittel. Ausgehend von Fragestellungen nach grundlegenden Parametern der conditio humana untersucht Berauer mit dem Körper als Zugang zur Welt die Spielarten des menschlichen Seins und Verhaltens. Geprägt vom Tanz setzt die Künstlerin auf die unmittelbare Präsenz und sinnliche Eigenheit von Körperlichkeit und Bewegung, erweitert durch Sprache, Klang, Kostüm, Objekt und Raum. Der Körper wird dabei zum Handlungs- und Austragungsort für ästhetische, psychosoziale und ethische Fragestellungen. Gleichberechtigt neben ihrem individuellen Schaffen steht für Berauer die kollaborative Praxis in Künstler*innen Kollektiven. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste München Medienkunst und Kunstpädagogik und ist derzeit Stipendiatin der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung in den Otto Steidle Ateliers München.

www.mariaberauer.com